Beschlossen haben den Ausbau andere

Wir Grünen waren schon immer gegen die A49

Die Proteste im Dannenröder Forst zeigen, dass die Bundesregierung handeln muss. Jeder gefällte Baum schmerzt.

Die autogerechte Republik und die Klimaschutzziele gehen nicht zusammen. Darum ist es gut, dass wir in Hessen aktiv an der Verkehrswende arbeiten und diese weiter vorantreiben. Die A49 hingegen ist ein Jahrzehnte altes Projekt, das von anderen Mehrheiten immer wieder beschlossen und vorangetrieben wurde. Wir haben uns immer gegen den Bau der Bundesautobahn 49 ausgesprochen.

An unserer Meinung hat sich gerade angesichts der Klimakrise nichts geändert. Trotzdem müssen wir uns an demokratische und rechtsstaatliche Entscheidungen halten, ohne dabei unsere eigene Position aufzugeben. Uns schmerzt jeder Baum, der im Dannenröder Forst gefällt wird.

Dass im Dannenröder Forst Bäume für ein Projekt fallen, das wir stets abgelehnt und bekämpft haben, halten wir ausdrücklich für falsch

Wir Grünen waren immer gegen den Ausbau der A49. Meine Frage an die SPD Hessen und die DIE LINKE: Wo wart ihr in den letzten 40 Jahren? #dannibleibt

Gepostet von Katy Walther – Grüne Landtagsabgeordnete – Wahlkreis 44 am Dienstag, 6. Oktober 2020

Der Landtag entscheidet nicht über den Weiterbau der Bundesautobahn 49 – und Greenpeace sollte das wissen. Die Weichen für das Projekt wurden über Jahrzehnten von anderen Mehrheiten im Bundestag gestellt. Das Bundesverkehrsministerium ist damit der richtige Adressat, um für eine umfassende Verkehrswende im Sinne der Klimabewegung zu demonstrieren.

Wir GRÜNEN in Hessen haben uns für den Grundsatz „Erhalt vor Neubau“ im Straßenbau entschieden, den wir auch im Koalitionsvertrag verankern konnten und sorgen überdies mit Tickets mit Flatrate-Charakter, umfassenden Investitionen in die Schienen- und Radinfrastruktur sowie intensiver Mobilitätsförderung für die hessische Verkehrswende. Dass im Dannenröder Forst Bäume für ein Projekt fallen, das wir stets abgelehnt und bekämpft haben, halten wir ausdrücklich für falsch!

Der Protest muss friedlich und gewaltfrei bleiben

Die umstrittenen Planungen zum Weiterbau der BAB 49 sind jedoch Ergebnis eines langen, rechtsstaatlichen und demokratischen Verfahrens und wurden auf Bundesebene entschieden. Das gilt es zu akzeptieren. Genauso wie die Tatsache, dass Menschen für oder gegen den Weiterbau auf die Straße gehen oder protestieren. Wir appellieren an alle: Der Protest muss friedlich und gewaltfrei bleiben, gerade auch vor dem Hintergrund, dass sich viele junge Menschen den Protesten angeschlossen haben, um für Klimagerechtigkeit und die natürlichen Lebensgrundlagen einzustehen.

Ich selbst bin als Parlamentarische Beobachterin im Dannenröder Forst, um mich persönlich davon zu überzeugen, dass friedlicher Protest geschützt bleibt.

 

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